Ein Gespräch mit Daniel Kehlmann über Imre Kertész und Literatur nach dem Holocaust

Imre Kertész überlebte Auschwitz und Buchenwald. Am 9. November 2019 wäre er 90 Jahre alt geworden und seine Literatur ist Vermächtnis und Herausforderung zugleich. Seine Sprache ist von verstörender Klarheit. Wie kein anderer hat er die Gefahr benannt, dass die Erinnerung an den Holocaust im Ritual erstarren könnte. Wie prägt sein Werk die Erinnerung an den Holocaust und welchen Einfluss hat er auf die heutige Literatur?

Um diese Fragen zu erörtern, lud das Imre Kertész den Schriftsteller Daniel Kehlmann am 10. November 2019 zu einem öffentlichen Gespräch nach Jena ein. Unter dem Titel „In Auschwitz hat sich die Wirklichkeit entlarvt“ sprach Kehlmann zunächst über seine persönliche und literarische Beziehung zu Imre Kertész und diskutierte dann im Anschluss mit Sarah Kunte, Volontärin an der Gedenkstätte JVA Wolfenbüttel, und Alexander Walther, Doktorand am Europäischen Kolleg Jena. Moderiert wurde das Gespräch durch den Warschauer Historiker und Ehrendoktor der Friedrich-Schiller-Universität Jena Włodzimierz Borodziej.

Wir laden Sie ein, das gesamten Gespräch anzuhören:

 

 

  • Einführung durch Professor Joachim von Puttkamer:  ab 00:01:08
  • Rede von Daniel Kehlmann:  ab 00:07:58
  • Gespräch:  ab 00:21:21
  • Publikum Q&A:  ab 01:23:18

Imre Kertész survived both Auschwitz and Buchenwald. On 9 November 2019 he would have turned 90. His work remains a testament and a challenge at the same time. His language is of disturbing clarity. Like no-one else, Kertész recognized the danger that arises from over-ritualizing the memory of the Holocaust. To what extent has his work left a mark on the memory of the Holocaust and how has it influenced contemporary literature?

In order to discuss these and other questions, the Imre Kertész Kolleg invited the writer Daniel Kehlmann on 10 November 2019 to Jena. Under the heading “In Auschwitz hat sich die Wirklichkeit entlarvt” [In Auschwitz reality revealed itself]Kehlmann offered some initial reflections on his personal and literary relationship with Imre Kertész in order to then enter into a discussion with Sarah Kunte, trainee at the Memorial JVA Wolfenbüttel and Alexander Walther, doctoral candidate with the graduate school Europäisches Kolleg Jena. Włodzimierz Borodziej, Warsaw historian and holder of a honorary doctorate of the Friedrich-Schiller-University Jena, moderated the discussion.

Media

Daniel Kehlmann während des Gesprächs in Jena
Daniel Kehlmann im Gespräch mit Sarah Kunte und Alexander Walther

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